Brasilien: Die schönsten Orte entlang der Küste – wer da war, will zurück
Brasilien hat viele Gesichter. Regenwald ¹ ², Samba, Fußball, klar. Aber die Küste – die ist nochmal ein anderes Kapitel.
Fast 8.000 Kilometer lang, von tropisch wild bis urban dicht. Wer das Land wirklich erleben will, startet am besten hier: am Rand, wo Land und Meer aufeinandertreffen.
Nicht alles ist Hochglanz. Zum Glück. Genau das macht den Reiz aus.
1. Jericoacoara – Wind, Sand und Weitwinkelblick
Ganz im Norden, im Bundesstaat Ceará, liegt Jericoacoara. Schwer auszusprechen, noch schwerer zu vergessen. Ein ehemaliges Fischerdorf mitten in den Dünen. Kein Asphalt, keine Straßenlaternen. Stattdessen: Sandpisten, Wind in den Palmen, Kitesurfer in der Luft.
Wer hier ankommt, merkt schnell – der Weg ist Teil der Erfahrung. Man muss mit dem Jeep durch den Nationalpark, vorbei an Lagunen und Kakteen. Belohnt wird man mit Sonnenuntergängen, die aussehen wie mit einem Filter – aber ohne einen zu brauchen.
Fun Fact: Die Sonne geht hier direkt über dem Meer unter, was an Brasiliens Nordostküste ziemlich selten ist.
2. Lençóis Maranhenses – Wasser trifft Wüste
Zugegeben, technisch gesehen ist das nicht direkt „Küste“, aber nahe genug – und zu spektakulär, um es wegzulassen. Die Lençóis Maranhenses sind weiße Sanddünen mit türkisblauen Lagunen, die sich nach der Regenzeit füllen.
Man läuft über eine Wüstenlandschaft – und springt plötzlich in ein warmes Süßwasserbecken mitten im Nirgendwo. Klingt surreal. Ist es auch. Wer es ruhig mag, kommt im Juni oder Juli, wenn die Lagunen voll sind, aber die Touristenbusse noch nicht.
3. Ilha Grande – Dschungel trifft Bucht
Ein paar Stunden südlich von Rio de Janeiro liegt Ilha Grande. Autos? Gibt’s hier nicht. Nur Boote, Sandwege und jede Menge Dschungel, der fast bis ins Wasser reicht. Die Insel war früher Gefängnisinsel, später Zufluchtsort für Hippies – heute trifft man beides eher selten. Dafür umso mehr Leute mit Wanderschuhen oder Taucherbrille.
Highlights: die Praia do Aventureiro mit ihrer schiefen Palme (ja, die aus tausend Instagram-Posts) und die anspruchsvolle Wanderung zur abgelegenen Praia de Lopes Mendes.
Tipp am Rande: Moskitos. Viele. Anti-Mückenmittel ist kein Gag.
4. Paraty – Kolonialcharme mit Meeresblick
Wer von Rio aus nach Süden fährt, kommt irgendwann nach Paraty. Kopfsteinpflaster, weiß getünchte Häuser mit bunten Türen – fast kitschig, aber echt. Die kleine Stadt ist berühmt für ihren Rum (Cachaça!) und das alljährliche Literaturfestival.
Die Bucht von Paraty ist gespickt mit kleinen Inseln und ruhigen Stränden – perfekt zum Kajakfahren oder einfach treiben lassen. Manchmal läuft ein Pferd durchs Bild, manchmal ein Tourist mit Caipirinha im Becher. Beides passt.
5. Florianópolis – Stadt, Surfer, Strände
Im Süden Brasiliens wird’s kühler, organisierter – aber nicht weniger schön. Florianópolis (oder einfach „Floripa“) ist eine Inselstadt mit über 40 Stränden, verteilt auf wilden Küsten, ruhige Buchten und hippe Viertel.
Surfer zieht es an die Praia Mole, Familien eher an die Lagune Lagoa da Conceição. Wer es einsam mag, wandert zur Praia Lagoinha do Leste – keine Straße, kein Netz, dafür Natur pur.
Und ja: Hier gibt’s Wifi und Craft Beer. Aber auch Stellen, an denen man glaubt, man sei am Ende der Welt. Oder am Anfang.
Wer, was, wo?
Brasiliens Küste ist nichts für Hektiker. Sie fordert Geduld, gibt dafür Platz. Platz für Tage ohne Uhrzeit, für Essen, das nach Kokos riecht, für Gespräche, die im Sand enden. Ob Backpacker, Paar mit Zeit oder Familien mit Abenteuerlust – es gibt genug Raum für alle.
Ach ja, und für Strandhocker mit Laptop? Auch die werden fündig. Nur nicht in Jericoacoara – da ist der Empfang ungefähr so zuverlässig wie das Wetter in Berlin.
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